Knüpfe ich einfach mal da an, wo ich letztens aufgehört habe: Der Fisch.
Wir haben am 16. noch den Fisch gebraten mit ein bisschen Knoblauch und dann noch ein paar Spaghetti mit Tomatensoße gekocht...wieder an der Mercury Bay, wie schon vorher den Truthahn.
Da wir jetzt nicht so recht wussten, wo wir übernachten sollten, dachten wir uns, dass wir es einfach machen wie in Auckland und uns irgendwo an die Straße stellen. Tja, wir sollten noch merken, dass das gar keine so gute Idee war. :/
Wir fuhren also so umher und fanden dann schließlich an einem schönen Strand einen Platz, an dem wir stehen konnten. Also es war nicht direkt der Strand, es war eher die Straße vor dem Strandaufgang. Da stand ein Schild, dass das Campen am Strand verboten sei. Ja, da die Straße noch nicht zum Strand gehörte, haben wir uns nichts weiter dabei gedacht, als wir uns dort für die Nacht einrichteten. Am Abend haben wir noch etwas die Wellen am Strand bewundert und sind dann auch schon irgendwie ins Bett (es war mal wieder eine ziemlich kalte Nacht, aber noch lange nicht die kälteste, wie sich heraus stellen sollte.)
Die Wellen am Simpsons Beach waren der Wahnsinn! |
Ich war ganz schön verärgert über die Sache, da ich so oft gewarnt wurde, dass wir aufpassen sollen, wo wir uns hinstellen. Naja im Nachhinein fanden wir heraus, dass sie dort nichtmal Schilder aufstellen müssen sozusagen, das Campen ist in der Gegen Coromandel allgemein Verboten. Jetzt sind wir vorsichtiger geworden und das hat uns wieder eine Bekanntschaft mehr eingebracht :)
Nachdem unser Tag also ganz schön blöd angefangen hatte, dachten wir uns irgendwann (bei mir war erst etwas Überzeugungsarbeit von meiner Mama nötig, danke dafür :D ), dass es nun mal eben passiert ist und wir uns davon unsere Laune nicht verderben lassen sollten. Irgendwann wäre es wahrscheinlic eh passiert, dachten wir uns ;) Also frühstückten wir wieder diese abartigen Brötchen, die mir mittlerweile echt links und rechts zu den Ohren herauskommen, sodass ich gar nicht mehr frühstücken will :O
Wärend wir da so saßen und aßen, kamen ungefähr im Zehn-Minuten-Abstand Surfer mit ihren Autos angefahren, stiegen aus und sahen aufs Meer. Der zweite von ihnen wagte sich sogar zehn Minuten oder so aufs Wasser, aber ehe wir raus sind, um ihm zuzusehen, war er schon wieder auf dem Weg die Treppe hoch zu seinem Auto mit dem Surfboard unterm Arm. Er sah ganz genauso aus, wie man sich so eeinen Surfer vorstellt. Mittelgroß, schlank, Tattoo auf der Wade und langes, wehendes, blondes Haar.
Als er wieder abgedüst waren, kamen weitere Surfer und schauten nacheinander einfach nur ein paar Minuten aufs Wasser, aber alle verschwanden wieder.
Die Flut war gerade da und trieb auf ihren höchsten Stand zu und so gingen wir noch einmal den Strand hinunter bevor sie ganz kam. Ich drehte früher um als Jannik, da ich keine Lust hatte, nass zu werden. Und schon ich musste auf dem Rückweg auf den Dünen laufen, weil die Wellen bereits den ganzen Strand verschlungen hatten. Jannik ging es dann natürlich genauso ;)
Es führte uns dann gegen Mittag wieder in die Library, in der ich den letzten Eintrag geschrieben hatte, in Whitianga. Wir wollten uns aufwärmen, denn von der Nacht waren wir beide ganz schön durchgefroren. (Es waren so schätzungsweise 1°C in der Nacht, was ganz schön bitter ist, wenn man im Auto schläft!) Dort brannten wir zehn CDs fürs Auto und ich hab noch ein paar Nachrichten verschickt. (Schon komisch, wieviele Leute sich für einen interessieren, wenn man nicht mehr da ist :D )
Wir verfolgten unseren ursprünglichen Plan von Anfang der Woche, zu den Hot Water Beaches zu fahren aber immernoch und so machten wir uns gegen Nachmittag auf den Weg dahin. Um halb sechs würde die Ebbe den niedrigsten Stand erreicht haben und dann waren die heißen Quellen unterm Strand am besten zu erreichen.
Eins vorweg: Es.war.WAHNSINN.
Schon als wir das Auto auf dem Parklpatz abstellten, sahen wir von weitem den Dampf überm Strand. Wir zogen unsere Schuhe und Socken aus. Ich laufe seit der Truthahnjagd hier irgendwie nur noch mit drei paar Socken und Gummistiefel herum :D (Danke Oma, Deine Wollsocken leisten guten Dienst!) So barfuß war es wieder absolut kalt, aber es würde ja bald heiß werden, dachten wir uns so.
Also ab die Treppe runter durch den kalten Sand - es fühlte sich eher an wie ein Gletscher - und durch einen ca.drei Meter breiten, flachen Fluss. Man, die Füße wurden taub darin, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen :D Es sei denn, ihr seit Freaks und geht Eisbaden ;)
Der Weg über den breiten Strand kam mir sehr lang vor, da es sooooo kalt war, aber der Dampf, der nur ein paar hundert Meter vor uns zu sehen war, machte die ganze Sache um einiges erträglicher :D
Wärmer als in der Badewanne :) |
Also stellten wir unsere Schuhe irgendwo an den lustig geformten Riesensteinen ab, zogen unsere Hosen hoch und wateten durchs Wasser. Der erste Moment war mega heiß und wir mussten immer wieder rein und raus, um ees zu ertragen ^^ Irgendwann ging es im "normalen" Wasser, aber wenn man eine Stelle erwischte, aus der das heiße Wasser strömte, verbrannte man sich schon etwas. Ich hatte danach knallrote Füße :D
So mit den Füßen im Wasser (und später setzten wir uns auch noch auf die Steine), sahen wir dem Sonnenuntergang zu. Es war magisch und wir stellten - mal wieder - fest, dass dieses Land wohl eines der schönsten der Welt sein musste und wir unglaublich glücklich sind, hier zu sein.
Die Flut kam schnell und wir mussten uns dann schon fast ein bisschen beeilen, zurückzukommen :D Andere hingegen badeten auch noch seelenruhig weiter, als die Wellen vom Meer schon in die "Badewanne" schwappten. Hoffen wir mal für sie, dass sie alle noch leben ;D
Sonnenuntergänge sind einfach was tolles :) |
Schnell noch die Füße abgespült und die durch und durch erwärmten Füße in Schuhe und Socken gesteckt, fuhren wir in Richtung Hamilton - unserem nächsten Ziel. Dort habe ich morgen, am Sonntag, eine Verabredung mit Gail Smith. Sie braucht noch einen Arbeiter auf ihrer Farm und so werde ich da vielleicht meine erste Anstellung finden :)
Auf dem langen Weg mussten wir einmal tanken und als wir dann nach unserem Abendbrot bei KFC (wo wir zur Zeit öfter mal essen, weil es einfach einfach und eeeecht billig ist hier) nicht wussten, wo wir hin sollten zum schlafen, suchten wir uns wieder irgendetwas. Im Wohngebiet zu übernachten, trauten wir uns nicht mehr und so fuhren wir auf irgendeinen Landwirtschaftsweg und hofften, dass uns da niemand wegschicken würde.
Sonnenaufgang auf dem Feldweg |
Es passierte nichts und so frühstückten wir am nächsten Morgen in der Affenkälte und fuhren in die Stadt zur Library, weil wir wussten, dass es dort warm ist und wir uns aufwärmen konnten. Danach fuhren wir einkaufen, ein paar Decken zusätzlich, und ich kochte Risotto zum Mittag.
Da wir bei Nigel unsere letzte so richtig warme Dusche hatten, beschlossen wir, für 6$ in die Schwimmhalle zu fahren. Kostenlos ist es offensichtlich nur in Auckland gewesen.
Ich bin mal wieder eine Runde geschwommen dort. So richtig schön trainieren konnte man allerdings nicht: Das Wasser hatte so ca.29°C,eindeutig zu warm :D Es war nicht wie bei uns nur Chlorwasser. Dem Geschmack nach zu urteilen, war es gechlortes Salzwasser^^ Eine wirklich lustige Mischung.
Ich trainierte also (nur höchstens ne Stunde oder so) und Jannik evorzugte das 32°C warme Badewannenwasser ein Becken weiter. Ich gesellte mich dann auch irgndwann dazu und nach einer ausgiebig warmen Dusche danach,machten wir uns erneut auf die Suche nach einem Schlafplatz.
Wir hatten mittelerweile nachgelesen, dass es in Hamilton kein allgemeines Verbot zum Campen gab und so suchten wir uns eine Sackgasse und stellten uns dort hin.
Irgendwie war uns aber doch unwohl und so klingelten wir bei dem Haus, vor dem wir standen und fragten nach, ob wir dort übernachten dürften.
Die nette Maori-Dame schaute wie ein Auto - wahrscheinlich hatte noch nie jemand vorher gefragt. Natürlichen dürften wir dort stehen. Wir bedankten uns und gingen. Ich wollte noch eine Runde spazieren gehen, doch bevor ich los laufen konnte, rief mich Jannik zurück: Die Dame, Gloria, bot uns an, in ihrem Gästehaus zu schlafen, da dort gerade eh niemand wohnen würde. GENIAL! Man wir freuten uns wie die Honigkuchenferden, denn in der Nacht sollte es wieder Frost geben.
Heut Nacht hatte es wieder gefroren. *brr* |
Gloria war echt super nett und als würde es nicht reichen, dass sie uns einen Schlafplatz anbot, machte sie heut morgen extra für uns Frühstück: Bacon and Egg, Würstchen, Tomaten, Pilze - Echt lecker! :)
Danach lernten wir noch ihre kleinste Tochter und ihren Freund kennen. Man was für ein cooler Typ :D Er kommt aus Simbabwe und hat Dreadlocks bis zum Arsch :D Ein seeehr sympatischer Kerl ;)
Wir tranken noch Tee, quatschten ein wenig, tauschten Nummern aus.
Ich hatte bei der IRD angerufen für meine Steuernummer und sie an diesem Morgen bekommen und damit wollten wir unsere Bankkonten eröffnen. Wir erzählten ihr das und sie sagte sofort, dass wir ihre Adresse nehmen könnten dafür :)
Sieht ziemlich nackig aus so ohne Name und Chip |
Also ab jetzt können wir die Bank hier nutzen :) Super :)
Ja, mehr gibt es kaum zu erzählen.
Morgen treffe ich Gail, mal sehen, wie es aussieht mit dem Job :)
Wir werden heut Nacht nochmal bei Gloria übernachten - sie hat uns gesagt, wir können jederzeit kommen und auch wenn wir Hilfe brauchen, einfach anrufen :) Echt tolle Menschen!
Wir haben einen Plan: Wir schreiben uns die Adressen von allen hier auf, die uns helfen oder bei denen wir übernachtet haben und dann schicken wir ihnen in einem Jahr eine Postkarte aus Deutschland - jedem. Mal sehen, wieviele es sind und ob wir das durchziehen ;)
Achja eine Sache noch: Wir sind jetzt von Brötchen auf Pita-Brot umgestiegen. Es ist nicht perfekt, kommt unserem Brot jedoch näher.
Und die Milch hier: Absolut...öhm..naja...ungenießbar trifft es vielleicht :D Ich trinke Zuhause wirklich wirklich gern und viel Milch, aber das, was wir hier getrunkn haben, war wirklich...naja...>.> Anscheinend haben sie hier nicht so hohe Standarts bei Milch :O Die wir jetzt höchstens noch für den Tee nehmen. (Den hier fast alle traiditonell mit Milch trinken)
Wettervorhersage für die Nächte der nächsten anderthalb Wochen: zwischen 1 und -1°C -.- In Auckland ist es wärmr gewesen. *brr*
Nagut, ich verabschiede mich :D
Frostige Grüße ins sommerheiße Schland und überall sonst hin ;)
See U
Joe :D
PS.: Das hier hängt in Hamilton: Die Neuseeländer und die Australier...eine echte Hass-Liebe :D
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