Ganz spontan hatte ich entschieden, mit
meiner kleinen Tour durch die Südinsel nicht bis Mitte April zu
warten und kündigte mal eben meinen Job bei Waipara Hills Mitte
März.
Da ich nicht ganz allein sein wollte
und geteilte Sprit-Kosten auch sehr nützlich sind, habe ich in ein
paar Gruppen auf Facebook einen Eintrag gemacht und da fanden sich
auch sogleich ein paar Mädels, Jessica und Barbara.
Tag 1, 16.03.2015
Lake Tekapo |
Schon früh an diesem Montag habe ich
mich also ins voll gepackte Auto gesetzt, um nach Christchurch zu
fahren und die beiden, Jess und Babs, aus ihren Hostels zu holen.
Alles klappte wie verabredet und so
waren wir schon am späten Vormittag auf dem Weg von Christchurch
nach Lake Tekapo, was unser erster Stopp sein sollte.
Das Wetter war leider sehr grau, nass
und kalt, sodass wir unter zittern und klappern nur ein paar Fotos
vom See schossen und uns wieder auf den Weg machten weiter Richtung
Mount John.
Jess (l.), Babs (m.) auf dem Mount John |
Dort hatte sich die Wettersituation
leider nicht gebessert und zwang und dazu, uns an der Sternenwarte
auf der Spitze des Berges schon nach wenigen Minuten und ein paar
Fotos bibbernd wieder ins Auto zu verziehen.
Der nächste Stop in Twizel war auch
schon unser letzter für diesen Tag. Es war schon später Nachmittag
und die Wolken hingen tief über der sonst auch wenig spannenden
Kleinstadt. So endete der Tag schon nach einem kleinen Abendessen –
für Jess und Babs im Hostel, für mich auf dem Campingplatz am
nahegelegenen See.
(Die Temperaturen dieser Nacht
veranlassten mich allerdings dazu, alle weiteren im Hostel zu
verbringen.)
Tag 2, 17.03.2015
Nach einer ausgiebigen Dusche auf dem
Campingplatz mit den saubersten und best durchdachtesten Duschräumen,
die ich jemals gesehen hatte (deswegen erwähnenswert), sammelte ich
meine zwei Begleiterinnen vom Hostel ein und wir machten uns auf den
Weg zu unserer Hauptattraktion für diesen Tag: Den Mount Cook,
benannt nach dem Entdecker James Cook und mit 3724m der höchste Berg
Neuseelands.
Nicht Mount Cook, aber trotzdem schön. |
Die Wolken hingen tief und man konnte
keine einzige Bergspitze erkennen, als wir im Nationalpark ankamen.
Wir hatten uns für eine dreistündige Wanderung entschieden, den
„Hooker Valley Track“. Dieser sollte uns durch das Hooker Tal
über den Hooker River
zum East Hooker und
der Quelle des Hooker Rivers führen. Der Track endete dann am
Gletschersee und dem Hooker Gletscher – von dort aus sollte man
einen guten Blick auf den Aoraki (wie er auch genannt wird) Mt. Cook
und die südlichen Alpen haben.
Noch sieht man ihn nicht. |
Da wir ja aber nun
extra wegen des Mount Cook gekommen waren, warteten wir insgesamt
geschlagene zwei Stunden, um unsere drei Fotos schießen zu können
von der Bergspitze ohne Wolken und uns anschließend wieder auf den
Weg zu machen, zurück über die drei Hängebrücken.
Endlich....Mount Cook |
Dort hielten wir
allerdings nur kurz und setzten den Weg nach Oamaru an der Ostküste
fort. Es sollten uns noch viel spannendere Dinge erwarten an diesem
Tag.
Das Einchecken ins
vorher gebuchte Hostel verlief absolut problemlos und wir wurden sehr
freundlich in Empfang genommen.
Das wollten wir uns
nicht entgehen lassen und so spazierten wir gegen Einbruch der
Dunkelheit in den kleinen Hafen von Oamaru. Nach einer Ewigkeit in
der Kälte bekamen wir dann endlich ein paar Pinguine zu Gesicht.
Leider konnten wir keine guten Fotos schießen – von Blitzlicht
werden di kleinen nämlich blind. So sehen meine unterbelichteten
Fotos eben ungefähr so aussagekräftig aus wie die Beweisfotos vom
Yeti.
Auch der abendliche
Besuch auf dem Spielplatz von Oamaru (der auch für Erwachsene
konstruiert wurde).
Tag 3, 18.03.2015
Für mich gab es
ein frisch gemachtes Fruchteis im Hafen und anschließend einen Snack
vom lokalen Bäcker (unheimlich gut!!).
Hunderte von Vögeln hatten eine Konferenz im Hafen |
In Dunedin
angekommen stellte sich das Parkplatz-Finden als die schwerste
Aufgabe des Tages heraus. Letzten Endes mussten wir nur zehn Minuten
zum Hostel laufen und nicht einmal etwas für den Parkplatz bezahlen.
Soweit, so gut.
Aufgrund der Uhrzeit tat sich an diesem Abend nicht mehr viel außer
einer kleinen Einkaufstour zum nächsten Supermarkt und einem
Horrorfilm-Abend im Hostel.
Tag 4, 19.03.2015
Als wir uns an
diesem Donnerstag morgen recht zeitig aus dem Bett bewegten, um noch
am Frühstück teilzunehmen, das vom Hostel zur Verfügung gestellt
wurde, sah es schon ziemlich nach Regen aus und der Tag sollte auch
nicht der Beste werden. Allerdings zeigte sich doch etwas Sonne und
so beschlossen wir, den Vormittag auf der Peninsula von Dunedin zu
verbringen.
Lovers Leap |
Nach etwa einer
kurzen Fahrt durch geschlängelte und steile Straßen aus der Stadt
hinaus auf die Peninsula erreichten wir ein „schloss“. Eigentlich
wollten wir es uns ansehen, aber der Eintritt war uns dann doch zu
teuer für etwas, von dem wir schon vorher wussten, dass es nicht mit
einem Schloss in Deutschland zu vergleichen war. Also machten wir
kehrt und fuhren zum Parkplatz am Start eines Wanderweges, den wir
uns ausgesucht hatten. Er führte zur Lovers Leap, einem Stück
Klippe. Allerdings wunderschön! Wir vermuten, dass sich dort ein
depressiver Liebeskranker einmal heruntergestürzt haben müsse. Der
Weg war schön und schlängelte sich durch Schafsweiden und auf dem
kurzen Spaziergang kam doch tatsächlich auch die liebe Sonne mal
heraus.
Nach unserer
kleinen Sporteinlage machten wir uns weiter auf den Weg zur
Albatros-Station, an der alle Albatrosse der Gegend ihre Nester
hatten. Mittlerweile war es allerdings kalt und feucht geworden und
wir entschieden uns gegen eine Tour, bei der man sich die Nester
hätte etwas näher ansehen können. In der Hoffnung, trotzdem einen
Albatros zu sehen, stellten wir uns auf eine Aussichtsplattform und
bekamen doch tatsächlich einen zu Gesicht und auch noch einige
kleine Seerobben im Wasser – das hatte sich also gelohnt!
Nach einer
erholsamen Mittagspause entschloss ich mich, die Speight's Brauerei
zu besichtigen – Speight's ist quasi das Nationalbier und total
lecker! Die Mädels wollten allerdings nicht mit und so verabredete
ich mich kurzerhand mit den zwei Dänen (Däninnen? Keine Ahnung, wie
man die Frauen bezeichnet :D ) für die Führung um sieben Uhr am
Abend und buchte online mein Ticket.
Die Tour war recht
spannend und sehr anschaulich. So durften wir zum Beispiel einmal
getrockneten Hopfen und Malz probieren. Ein Tipp: Esst.
Nie.nie.nie.nie.mals.getrockneten. Hopfen.!!!! Es war furchtbar! Aber
der Malz, vorallem der Karamel-Malz war super!
Am Ende der Tour
gab es dann eine halbe Stunde lang Bier-Verkostung...hmmm...lecker!
Dabei habe ich
Abbey aus den USA kennengelernt und nach der Tour sind wir alle
zusammen, die beiden Mädels aus Dänemark, Abbey und ich noch in
einen Pub gegangen mit guter Live-Musik :) Meine zwei deutschen
Begleiterinnen und ein Schweizer, den diese im Hostel kennenlernten,
gesellten sich auch noch zu uns und so hatten wir einen gelungenen
Abend.
Tag 5, 20.03.2015
Anschließend
schauten wir uns den „alten“ (für neuseeländische Verhältnisse)
Bahnhof an und machten uns daraufhin auf den Weg zur steilsten Straße
der Welt!
Auf einem Schild stand zwar, dass man die Straße zwar herauf, nicht jedoch wieder herunter fahren dürfe, aber daran störten sich nicht viele und so wagten es doch einige, sich sogar mit ihren Kleinbussen die Straße hinauf zu quälen unter quietschenden Reifen und sie danach wieder gemütlich hinunterzurollen.
Wir wanderten
einmal bis ganz nach oben, machten Fotos und hatten danach viel Spaß,
wieder hinunter zu rennen, wobei ich mir Mühe geben musste, nicht
über meine eigenen Füße zu fallen.
Seelöwen und ihre Kinder in der Cannibal Bay |
Der Leuchtturm bei den "Nuggets" |
Richtig zeitig
kamen wir an diesem Tag nicht aus den Betten. Das lag aber wohl auch
erstens am Wetter, denn die Wolken hingen tief und grau und geregnet
hatte es auch, und zweitens daran, dass wir uns für diesen Tag keine
großen Pläne gemacht hatten. Die Tour zum Milford Sound, die wir
schon am Vortag gebucht hatten, fand erst am nächsten Tag statt und
so entschlossen wir uns, einen kleinen Teil des berühmt berüchtigten
Kepler-Tracks zu laufen.
Nach einem kleinen
Einkauf im lokalen Supermarkt machten wir uns auf den Weg zum Start-
und gleichzeitig Endpunkt des Kepler-Tracks, der sich als ein
Roundweg 60 Kilometer lang so dahin schlängelt und vorallem aber auf
und ab, denn auf dem Kepler-Track gibt es so einige schwierige
Anstiege. Aber wir sind ja nicht verrückt. Zudem war das Wetter
grauenhaft und wir hatten ja nun auch nicht ewig Zeit. Eine
dreistündige Wanderung war uns dann doch genug und so liefen wir ein
Anfangsstück bis zu einem Mini-Rastplatz, aßen etwas Mittag und
liefen dann wieder zurück. So hatten wir zumindest den Großteil des
Tages herumbekommen, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht unheimlich
begeistert vom Weg war. Nach dem Abel Tasman Nationalpark fand ich es
hier eher etwas langweilig.
Aber gut, wir
konnten sagen, wir wären (zumindest ein Stück) auf dem Kepler-Track
gewandert.
Bei dem depressiven
Wetter war das aber auch schon genug Erlebnis für den Tag und wir
machten uns zeitig ab ins Bett und packten vorher noch einen Großteil
unserer Sachen, denn am nächsten Morgen hatten wir bis um acht
auszuchecken und um viertel nach acht würde dann der Bus zum
Milford-Sound uns aufsammeln.
Tag 7, 22.03.2015
Unser erster Stopp: Die Spiegel Seen. |
Als der Fahrer nun
einmal nichts erzählte, schreckte ich aus einem Traum auf, dass
unser Bus liegen bleibt und war froh, dass wir noch fuhren. Fünf
Minuten später jedoch gab es ein lautes Geräusch, ein Geklimper und
Gekratze und dann standen wir. Juhu. Liegen geblieben. Es war sehr
kalt und wir saßen frierend und müde im Bus und warteten
geschlagene anderthalb Stunden auf einen Ersatzbus.
Die haben's gut! |
Nach einigen
Wasserfällen, Robben und schönem Horizont, traten wir wieder aufs
Festland und auf unserer Busfahrt zurück nach Te Anau hielten wir
noch einige Male an, um uns einige Attraktionen anzusehen. So zum
Beispiel ein Tunnel, durch den wir fuhren (wegen der Dunkelheit aber
leider „unfotografierbar“), der noch genauso steht, wie er vor
Jahrzehnten in den Stein gehauen wurde – per Hand.
Gleich nach unserer
Ankunft in Te Anau setzte ich mich dann hinters Steuer, denn am
selben Abend wollten wir noch nach Queenstown und dort kamen wir
dann auch zwei Stunden später an und checkten in unserem Hostel ein,
das wir wieder vorher gebucht hatten – mitten im Zentrum. Und wer
läuft mir an der Rezeption über den Weg? Abbey!
Und nach einem Abendessen (bei mir gab es Chinesisch), verabredeten wir uns in der angrenzenden Bar.
Und nach einem Abendessen (bei mir gab es Chinesisch), verabredeten wir uns in der angrenzenden Bar.
Der Tunnel (leider nur von außen) |
Sofort stimmten sie zu und buchten ihre Tickets online und wir verabschiedeten uns mit der Hoffnung, uns auf diesem Riesenfest wieder zu begegnen.
Tag 8, 23.03.2015
An alle Widder da draußen :D |
Der berühmte Furg-Burger |
Ein See bei Qieenstown |
Den Abend ließ ich am Lake Wanaka ausklingen mit meiner Gitarre und übernachtete dann in einem ziemlich stinkigen kleinen Hostel.
Am nächsten Tag
fuhr ich wieder zurück nach Scargill nach einer erlebnisreichen
kleinen Reise.
Von den wenigen anderen Dingen, die bis heute geschehen sind, versuche ich euch bald zu berichten. :)
Von den wenigen anderen Dingen, die bis heute geschehen sind, versuche ich euch bald zu berichten. :)
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