Donnerstag, 21. Mai 2015

Es neigt sich dem Ende zu

Gleich am Wochenende, nachdem ich wieder nach Hause kam von meiner Südinsel-Tour, fand das „Great Kiwi Beer Festival“ in Christchurch statt. Schon zwei Monate vorher hatten Tom und ich uns Tickets besorgt und hatten sogar zehn Biertest-Tickets schon mit drin.
Einen ganzen Samstag lang vom späten Vormittag bis frühen Abend hielten wir uns in einem der größten Park Christchurchs auf, erlebten fünf Bands und verkosteten Bier von über 50 lokalen Brauereien. (Also nicht ganz von allen natürlich.) Es war ein sehr gelungener Tag und als Souvenir gab es ein kleinen Plastikbecher vom Fest und einen dicken Kater.

Die "Pancake Rocks"
Schon am nächsten Wochenende, dem Osterwochenende, beschloss ich, mir jetzt auch den fehlenden Rest der Südinsel anzusehen – die Westküste. Und damit ich nicht allein sein musste, kam Tom auch mit.

Über das Wochenende sahen wir uns einige relativ schöne Dinge an, aber da es immer nur regnet an der Westküste war der Ausblick nur teilweise atemberaubend.

So durchquerten wir den Arthur's Pass, einen der schönsten Pässe Neuseelands.
Dort schauten wir uns den Cave Stream an, einen kleinen Fluss, der durch eine Höhle führt. Wir wateten fast eine Stunde durch den eiskalten Strom und waren erleichtert, am anderen Ende wieder die Sonne zu erblicken.
Die Sonne kam doch mal raus
Anschließen fuhren den Weg an der Westküste und am Meer entlang nach Greymouth und Westport, wo wir dann in einem Spa Motel übernachteten uns am Ostersonntag auf den Weg nach Maruia machten. 





Dort gingen wir Sonntagabend und Montagvormittag jagen, schossen allerdings nichts anderes als ein kleines Wildschweinchen, von dem wir die Rippchen noch am Montagabend zum Abendbrot aßen mit guten deutschen grünen Klößen.

Die restliche Zeit von Ostern bis jetzt habe ich mehr oder weniger nur gearbeitet.
Die ersten zwei Wochen nach Ostern habe ich wieder in verschiedenen Weinguts gearbeitet, entweder Wein ernten oder Netze abnehmen. Das war nicht sonderlich spannend und auch noch schlecht bezahlt.



Danach habe ich jedoch zwei Wochen in der Safran-Ernte gearbeitet. Es ist nachgewiesen der beste Safran der Welt und wir haben ihn gepflückt und dann weiterverarbeitet, also die Blütenstempel aus den Blüten entfernt und zum Trocknen aufgereiht.
Safran ist sogar mehr Wert als Gold, wenn man nach dem Preis pro Gramm geht! Da hatte ich also ordentlich wertvolle Dinge in der Hand. Und wir waren sogar im Fernsehen!!



Und bis jetzt habe ich hier immer mal auf der Farm gearbeitet, wo ich auch wohne und wo Tom auch arbeitet. Mein Job war im Prinzip nur, mit einer Hacke riiiiiiiiiesige Unkraut-Büsche auf den Weiden auszuhacken. Sehr harter, aber auch total gut bezahlter Job! Nach der Arbeit konnte ich zwar mit meinen Händen weder schreiben, noch irgendwelche anderen feinmotorischen Tätigkeiten ausführen, aber es hat sich ja gelohnt für das Geld.

In nicht einmal einem Monat werde ich nun schon wieder in Deutschland sein und mir nichts mehr in Neuseeland ansehen bis dahin erst einmal.
Auf meinem Weg in den Norden nach Auckland werde ich zwei Tage in Wellington verbringen und wieder einen Stopp in Hamilton machen, um zu sehen, wie es meinen kleinen Kälbchen, die jetzt wohl nicht mehr so klein sein werden, ergangen ist.

Ich weiß noch nicht, ob ich bis dahin nochmal schreibe. Wenn etwas spannendes passiert, werde ich es sicher tun, ansonsten wohl vielleicht nicht.

Achja und noch etwas: Ich habe über einhundert Postkarten verschickt in diesem Jahr und ich habe eine an jeden geschickt, der sich eine gewünscht hat. Leider habe ich schon von mehreren Leuten gehört, dass überhaupt keine Karte ankam. Also wenn ihr keine bekommt habt und ihr mir vorher eine Mail mit eurer Adresse geschickt hattet und eine haben wolltet oder ich euch eine versprochen habe, dann tut es mir leid, ich habe sie abgeschickt, aber anscheinend sind einige verloren gegangen . Es tut mir sehr leid und ich würde es gern ändern, aber ich kann nichts machen. Ich weiß, dass sie richtig frankiert und adressiert waren. Warum sie es trotzdem nicht geschafft haben, weiß ich nicht.

Danke an alle, die das hier immer fleißig gelesen haben, es hat mich gefreut, für euch zu schreiben!

Ganz liebe und vielleicht vorerst letzte Grüße vor Deutschland
Eure Jo


Mittwoch, 6. Mai 2015

Acht Tage Urlaub auf der Südinsel


Ganz spontan hatte ich entschieden, mit meiner kleinen Tour durch die Südinsel nicht bis Mitte April zu warten und kündigte mal eben meinen Job bei Waipara Hills Mitte März.
Da ich nicht ganz allein sein wollte und geteilte Sprit-Kosten auch sehr nützlich sind, habe ich in ein paar Gruppen auf Facebook einen Eintrag gemacht und da fanden sich auch sogleich ein paar Mädels, Jessica und Barbara.

Tag 1, 16.03.2015

Lake Tekapo

Schon früh an diesem Montag habe ich mich also ins voll gepackte Auto gesetzt, um nach Christchurch zu fahren und die beiden, Jess und Babs, aus ihren Hostels zu holen.
Alles klappte wie verabredet und so waren wir schon am späten Vormittag auf dem Weg von Christchurch nach Lake Tekapo, was unser erster Stopp sein sollte.

Das Wetter war leider sehr grau, nass und kalt, sodass wir unter zittern und klappern nur ein paar Fotos vom See schossen und uns wieder auf den Weg machten weiter Richtung Mount John.

Jess (l.), Babs (m.) auf dem Mount John
Dort hatte sich die Wettersituation leider nicht gebessert und zwang und dazu, uns an der Sternenwarte auf der Spitze des Berges schon nach wenigen Minuten und ein paar Fotos bibbernd wieder ins Auto zu verziehen.

Der nächste Stop in Twizel war auch schon unser letzter für diesen Tag. Es war schon später Nachmittag und die Wolken hingen tief über der sonst auch wenig spannenden Kleinstadt. So endete der Tag schon nach einem kleinen Abendessen – für Jess und Babs im Hostel, für mich auf dem Campingplatz am nahegelegenen See.
(Die Temperaturen dieser Nacht veranlassten mich allerdings dazu, alle weiteren im Hostel zu verbringen.)

Tag 2, 17.03.2015

Nach einer ausgiebigen Dusche auf dem Campingplatz mit den saubersten und best durchdachtesten Duschräumen, die ich jemals gesehen hatte (deswegen erwähnenswert), sammelte ich meine zwei Begleiterinnen vom Hostel ein und wir machten uns auf den Weg zu unserer Hauptattraktion für diesen Tag: Den Mount Cook, benannt nach dem Entdecker James Cook und mit 3724m der höchste Berg Neuseelands.
Nicht Mount Cook, aber trotzdem schön.
Die Wolken hingen tief und man konnte keine einzige Bergspitze erkennen, als wir im Nationalpark ankamen. Wir hatten uns für eine dreistündige Wanderung entschieden, den „Hooker Valley Track“. Dieser sollte uns durch das Hooker Tal über den Hooker River zum East Hooker und der Quelle des Hooker Rivers führen. Der Track endete dann am Gletschersee und dem Hooker Gletscher – von dort aus sollte man einen guten Blick auf den Aoraki (wie er auch genannt wird) Mt. Cook und die südlichen Alpen haben.
Das war zuerst wiegesagt nicht der Fall, doch nachdem wir am See eine Mittagspause gemacht hatten, kam langsam aber sicher die Sonne heraus und ein paar Wolken lichteten sich am Horizont und dahinter tauchte eine gigantische Bergspitze auf.

Noch sieht man ihn nicht.
Da wir ja aber nun extra wegen des Mount Cook gekommen waren, warteten wir insgesamt geschlagene zwei Stunden, um unsere drei Fotos schießen zu können von der Bergspitze ohne Wolken und uns anschließend wieder auf den Weg zu machen, zurück über die drei Hängebrücken.
Endlich....Mount Cook



Unser nächstes Übernachtungsziel war das „Empire Backpacker Hostel“ in Oamaru. Als Zwischenstopp hielten wir jedoch am Benmore Damm, Neuseelands größten Erddamm mit einer Länge von 823m und einer Höhe von 110m.
Dort hielten wir allerdings nur kurz und setzten den Weg nach Oamaru an der Ostküste fort. Es sollten uns noch viel spannendere Dinge erwarten an diesem Tag.

Das Einchecken ins vorher gebuchte Hostel verlief absolut problemlos und wir wurden sehr freundlich in Empfang genommen.
Es wurde nun schon dämmrig und von der Chefin des Hostels erfuhren wir genaueres zu den Pinguinkolonien in Oamaru, die immer bei Einbruch der Dunkelheit an Land kommen sollten, um nach ihren Eiern bzw. Babys in den Brutplätzen zu schauen.

Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und so spazierten wir gegen Einbruch der Dunkelheit in den kleinen Hafen von Oamaru. Nach einer Ewigkeit in der Kälte bekamen wir dann endlich ein paar Pinguine zu Gesicht. Leider konnten wir keine guten Fotos schießen – von Blitzlicht werden di kleinen nämlich blind. So sehen meine unterbelichteten Fotos eben ungefähr so aussagekräftig aus wie die Beweisfotos vom Yeti.

Aber zumindest habe ich diese unglaublich süßen Lebewesen mal aus der Nähe gesehen und auf dem Rückweg am dunklen Hafen entlang ließen sich sogar ein Paar Pinguin-Junge ausmachen. Der Abend hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Auch der abendliche Besuch auf dem Spielplatz von Oamaru (der auch für Erwachsene konstruiert wurde).

Tag 3, 18.03.2015

Nach einem gemütlichen Frühstück und der Check-out-Prozedur im Hostel machten wir uns noch inmal auf den Weg durch das nun taghelle Oamaru.
Für mich gab es ein frisch gemachtes Fruchteis im Hafen und anschließend einen Snack vom lokalen Bäcker (unheimlich gut!!).
Hunderte von Vögeln hatten eine Konferenz im Hafen

Nach einer kurzen Besichtigung der lokalen Whisky-Brennerei (leider nur des Ladens) trieb uns die Kälte aber auch schon wieder ins Auto und bald darauf lenkte ich es wieder auf den South-Highway in Richtung Dunedin. Auf dem Weg hielten wir bei den Moeraki Boulders – komplett runde riesige Findlinge am Strand, die wir aber durch die Flut nicht gut besichtigen konnten.





In Dunedin angekommen stellte sich das Parkplatz-Finden als die schwerste Aufgabe des Tages heraus. Letzten Endes mussten wir nur zehn Minuten zum Hostel laufen und nicht einmal etwas für den Parkplatz bezahlen.
Soweit, so gut. Aufgrund der Uhrzeit tat sich an diesem Abend nicht mehr viel außer einer kleinen Einkaufstour zum nächsten Supermarkt und einem Horrorfilm-Abend im Hostel.

Tag 4, 19.03.2015



Als wir uns an diesem Donnerstag morgen recht zeitig aus dem Bett bewegten, um noch am Frühstück teilzunehmen, das vom Hostel zur Verfügung gestellt wurde, sah es schon ziemlich nach Regen aus und der Tag sollte auch nicht der Beste werden. Allerdings zeigte sich doch etwas Sonne und so beschlossen wir, den Vormittag auf der Peninsula von Dunedin zu verbringen.
Lovers Leap
Nach etwa einer kurzen Fahrt durch geschlängelte und steile Straßen aus der Stadt hinaus auf die Peninsula erreichten wir ein „schloss“. Eigentlich wollten wir es uns ansehen, aber der Eintritt war uns dann doch zu teuer für etwas, von dem wir schon vorher wussten, dass es nicht mit einem Schloss in Deutschland zu vergleichen war. Also machten wir kehrt und fuhren zum Parkplatz am Start eines Wanderweges, den wir uns ausgesucht hatten. Er führte zur Lovers Leap, einem Stück Klippe. Allerdings wunderschön! Wir vermuten, dass sich dort ein depressiver Liebeskranker einmal heruntergestürzt haben müsse. Der Weg war schön und schlängelte sich durch Schafsweiden und auf dem kurzen Spaziergang kam doch tatsächlich auch die liebe Sonne mal heraus.
Nach unserer kleinen Sporteinlage machten wir uns weiter auf den Weg zur Albatros-Station, an der alle Albatrosse der Gegend ihre Nester hatten. Mittlerweile war es allerdings kalt und feucht geworden und wir entschieden uns gegen eine Tour, bei der man sich die Nester hätte etwas näher ansehen können. In der Hoffnung, trotzdem einen Albatros zu sehen, stellten wir uns auf eine Aussichtsplattform und bekamen doch tatsächlich einen zu Gesicht und auch noch einige kleine Seerobben im Wasser – das hatte sich also gelohnt!

Nach einer erholsamen Mittagspause entschloss ich mich, die Speight's Brauerei zu besichtigen – Speight's ist quasi das Nationalbier und total lecker! Die Mädels wollten allerdings nicht mit und so verabredete ich mich kurzerhand mit den zwei Dänen (Däninnen? Keine Ahnung, wie man die Frauen bezeichnet :D ) für die Führung um sieben Uhr am Abend und buchte online mein Ticket.

Die Tour war recht spannend und sehr anschaulich. So durften wir zum Beispiel einmal getrockneten Hopfen und Malz probieren. Ein Tipp: Esst. Nie.nie.nie.nie.mals.getrockneten. Hopfen.!!!! Es war furchtbar! Aber der Malz, vorallem der Karamel-Malz war super!
Am Ende der Tour gab es dann eine halbe Stunde lang Bier-Verkostung...hmmm...lecker!
Dabei habe ich Abbey aus den USA kennengelernt und nach der Tour sind wir alle zusammen, die beiden Mädels aus Dänemark, Abbey und ich noch in einen Pub gegangen mit guter Live-Musik :) Meine zwei deutschen Begleiterinnen und ein Schweizer, den diese im Hostel kennenlernten, gesellten sich auch noch zu uns und so hatten wir einen gelungenen Abend.

Tag 5, 20.03.2015

Der späte Abend hielt uns nicht davon ab, schon am Vormittag wieder auf Tour zu gehen und unsere letzte kurze Zeit in Dunedin zu genießen. So ging ich in einen Musikladen und kaufte mir endlich ein Gitarre, die ich nun schon so lange vermisst hatte hier in Neuseeland.
Anschließend schauten wir uns den „alten“ (für neuseeländische Verhältnisse) Bahnhof an und machten uns daraufhin auf den Weg zur steilsten Straße der Welt!
Diese war nun tatsächlich noch steiler als die steilsten in meiner Heimatstadt Luckenwalde und das hat mich doch schwer beeindruckt.
Auf einem Schild stand zwar, dass man die Straße zwar herauf, nicht jedoch wieder herunter fahren dürfe, aber daran störten sich nicht viele und so wagten es doch einige, sich sogar mit ihren Kleinbussen die Straße hinauf zu quälen unter quietschenden Reifen und sie danach wieder gemütlich hinunterzurollen.


Wir wanderten einmal bis ganz nach oben, machten Fotos und hatten danach viel Spaß, wieder hinunter zu rennen, wobei ich mir Mühe geben musste, nicht über meine eigenen Füße zu fallen.



Seelöwen und ihre Kinder in der Cannibal Bay
Ungefähr um die Mittagszeit verließen wir dann Dunedin und machten uns auf den Weg durch die Catlins, einem wunderschönen Küstenabschnitt ganz im Süden der Ostküste. Wir hielten einige Male, zum Beispiel an den Nuggets, einer Felsengruppe im Meer, und an der Kannibalen Bucht, in der wir einige Seelöwen aus nächster Nähe betrachten konnten. Die Kannibalen Bucht heißt übrigens so, weil man hier vor langer Zeit einen Haufen Maori-Knochen gefunden hat und vermutete, dass hier eine Gruppe von Kannibalen lebte bis man irgendwann heraus fand, dass es einfach nur ein Friedhof der Maoris war.

Der Leuchtturm bei den "Nuggets"
Leider konnten wir nicht lange bleiben, da unser Hostel in Te Anau, an der Westküste, schon gebucht war. Also hielten wir uns nicht lange auf, fuhren auch nur durch Invercargill und kamen dann bei Einbruch der Dämmerung in Te Anau an, wo wir eincheckten und nach einem kleinen Abendessen auch schon wieder ins Bett gingen. (Natürlich hatten wir nur Deutsche im Zimmer, denn Deutsche waren ja einfach überall.)

Die "Nuggets"






Auf dem Weg nach Te Anau


Tag 6, 21.03.2015

Richtig zeitig kamen wir an diesem Tag nicht aus den Betten. Das lag aber wohl auch erstens am Wetter, denn die Wolken hingen tief und grau und geregnet hatte es auch, und zweitens daran, dass wir uns für diesen Tag keine großen Pläne gemacht hatten. Die Tour zum Milford Sound, die wir schon am Vortag gebucht hatten, fand erst am nächsten Tag statt und so entschlossen wir uns, einen kleinen Teil des berühmt berüchtigten Kepler-Tracks zu laufen.

Nach einem kleinen Einkauf im lokalen Supermarkt machten wir uns auf den Weg zum Start- und gleichzeitig Endpunkt des Kepler-Tracks, der sich als ein Roundweg 60 Kilometer lang so dahin schlängelt und vorallem aber auf und ab, denn auf dem Kepler-Track gibt es so einige schwierige Anstiege. Aber wir sind ja nicht verrückt. Zudem war das Wetter grauenhaft und wir hatten ja nun auch nicht ewig Zeit. Eine dreistündige Wanderung war uns dann doch genug und so liefen wir ein Anfangsstück bis zu einem Mini-Rastplatz, aßen etwas Mittag und liefen dann wieder zurück. So hatten wir zumindest den Großteil des Tages herumbekommen, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht unheimlich begeistert vom Weg war. Nach dem Abel Tasman Nationalpark fand ich es hier eher etwas langweilig.
Aber gut, wir konnten sagen, wir wären (zumindest ein Stück) auf dem Kepler-Track gewandert.
Bei dem depressiven Wetter war das aber auch schon genug Erlebnis für den Tag und wir machten uns zeitig ab ins Bett und packten vorher noch einen Großteil unserer Sachen, denn am nächsten Morgen hatten wir bis um acht auszuchecken und um viertel nach acht würde dann der Bus zum Milford-Sound uns aufsammeln.

Tag 7, 22.03.2015



Pünktlich nach deutschem Maßstab, also zehn Minuten früher, standen wir am Treffpunkt. Und pünktlich nach neuseeländischem Maßstab, also zehn Minuten später, kam dann auch der Bus zum Milford-Sound. Das Wetter war immer noch nicht unheimlich schön, aber ich freute mich trotzdem auf den vielversprechenden Milford-Sound, der ein atemberaubend schönes Fleckchen Erde sein sollte.
Unser erster Stopp: Die Spiegel Seen.
Während der Fahrt, erzählte uns der Fahrer einiges über die Region und die Geschichte und an einigen Punkten hielten wir an und machten einige Fotos.
Als der Fahrer nun einmal nichts erzählte, schreckte ich aus einem Traum auf, dass unser Bus liegen bleibt und war froh, dass wir noch fuhren. Fünf Minuten später jedoch gab es ein lautes Geräusch, ein Geklimper und Gekratze und dann standen wir. Juhu. Liegen geblieben. Es war sehr kalt und wir saßen frierend und müde im Bus und warteten geschlagene anderthalb Stunden auf einen Ersatzbus.

Die haben's gut!
Unsere Bootsfahrt durch den Milford-Sound fand nun also zwei Stunden später statt – der Vorteil daran war, dass sie Sonne sich nun blicken ließ und alles viel schöner aussah als normalerweise ohne Sonne. Es war einen nette Fahrt und ich traf wie durch Zufall Abbey aus Amerika, die ich in der Speight's Brauerei kennenlernte, wieder.
Nach einigen Wasserfällen, Robben und schönem Horizont, traten wir wieder aufs Festland und auf unserer Busfahrt zurück nach Te Anau hielten wir noch einige Male an, um uns einige Attraktionen anzusehen. So zum Beispiel ein Tunnel, durch den wir fuhren (wegen der Dunkelheit aber leider „unfotografierbar“), der noch genauso steht, wie er vor Jahrzehnten in den Stein gehauen wurde – per Hand.












Gleich nach unserer Ankunft in Te Anau setzte ich mich dann hinters Steuer, denn am selben Abend wollten wir noch nach Queenstown und dort kamen wir dann auch zwei Stunden später an und checkten in unserem Hostel ein, das wir wieder vorher gebucht hatten – mitten im Zentrum. Und wer läuft mir an der Rezeption über den Weg? Abbey!
Und nach einem Abendessen (bei mir gab es Chinesisch), verabredeten wir uns in der angrenzenden Bar.
Der Tunnel (leider nur von außen)
So hatten wir einen angenehmen Abend mit Abbey und ihren Freunden, die sie auf der Tour kennengelernt hatte, darunter Sam aus England. Er hat einen seeehr lustigen Akzent und wir haben uns eine Ewigkeit über englische Geschichte unterhalten – das war super. Bei der Gelegenheit erzählte ich Abbey und Sam vom Beerfest in Christchurch am folgenden Samstag und fragte sie, ob sie nicht Lust hätten, dort hinzukommen, wenn sie sowieso in der Nähe wären, den es lag auf ihrer Route in den Norden.
Sofort stimmten sie zu und buchten ihre Tickets online und wir verabschiedeten uns mit der Hoffnung, uns auf diesem Riesenfest wieder zu begegnen.

Tag 8, 23.03.2015



An alle Widder da draußen :D
An diesem Montag Vormittag verabschiedete ich mich von meinen zwei Reisebegleiterinnen in Queenstown, denn dies sollte schon mein vorerst letzter Reisetag sein.
Der berühmte Furg-Burger
Am Hafen umarmten wir uns noch einmal und wünschten uns Glück für unsere weiteren Reisen und auf dem Weg durch die Stadt traf ich noch einmal Abbey und Sam, mit denen ich noch ein Eis aß. Nach einem Furg-Burger, einem sehr sehr sehr berühmten Burger in Neuseeland, zum Mittag, machte ich mich auf den Weg nach Wanaka, meinem nächsten und letzten Ziel.

Ein See bei Qieenstown
In Wanaka angekommen, wollte ich den Tag noch nicht vorbei sein lassen und betrat voller guter Erwartungen die Puzzle World, die mir wärmstens empfohlen wurde als eine Attraktion mit allen Arten von optischen Täuschungen, Rätseln und Labyrinthen und ich wurde nicht enttäuscht und hatte einen spannenden und rätselhaften Nachmittag.












Den Abend ließ ich am Lake Wanaka ausklingen mit meiner Gitarre und übernachtete dann in einem ziemlich stinkigen kleinen Hostel.
Am nächsten Tag fuhr ich wieder zurück nach Scargill nach einer erlebnisreichen kleinen Reise.

Von den wenigen anderen Dingen, die bis heute geschehen sind, versuche ich euch bald zu berichten. :)