Hi ihr Lieben und beinahe kann ich ja
schon einen frohen dritten Advent wünschen :)
Hier vermiest gerade Dauerregen und
kalter Wind allen die Laune und es sieht alles andere als nach Sommer
aus, um ehrlich zu sein. Ich fühle mich damit aber eher weniger
belastet: Es passt eher in mein Bild von Weihnachten als das
Strandwetter, das hier normal sein sollte ;-)
Auf dem Weg in den Süden haben wir in
Maruia halt gemacht. Dort hat Toms Vater eine Jagdhütte und ein
riesiges Stück Land und da Tom sein Gewehr dabei hatte, haben wir
dort gehalten, um jagen zu gehen.
Es war ein Abenteuer sag ich euch!
Es war ein Abenteuer sag ich euch!
Nachdem wir die schon lange nicht mehr
genutzte Hütte von Ratten und ihren Exkrementen befreit hatten,
machten wir uns bei Dämmerung auf den Weg mit dem Quad ins Gelände.
Wir fuhren, soweit es irgend möglich war und schlugen uns dann zu
Fuß durchs Gebüsch.
Zwei wilde Ziegen blieben verschont auf
unserem Weg, doch als ein riesiger Hirsch an einem Abhang auftauchte,
zögerte Tom nicht lange und streckte ihn mit einem Schuss nieder.
Nun war das Problem allerdings, dass
der Abhang sehr, sehr, sehr, sehr steil war. Mehr rutschend als
laufend und ständig Halt an all den Büschen suchend, bahnten wir
uns den Weg zum mittlerweile toten Hirsch. Tom kam zuerst an und
schrie ziemlich gleich und kam schleunigst dahin, wo ich mich zu der
Zeit noch befand: Der blöde Hirsch war auf einem Wespennest gelandet
und eine hatte Tom gestochen – ein Glück nur eine. Wespennest ist
ja an sich ziemlich ungünstig, aber wir wollten die riesige Beute
auch nicht zurück lassen. Also heckten wir einen kleinen Plan aus
und zogen den Hirsch von unten an einem Bein vom Nest. Das riesige
Tier rollte ein Stück den Abhang hinunter und brach sich dabei das
wunderschöne Geweih – es gab trotzdem noch gutes Geld dafür :-)
Wir erwarteten, dass die Wespen uns
angreifen würden, aber sie beruhigten sich schnell wieder und
folgten uns nicht, als wir schnell die Flucht ergriffen.
Nachdem wir sicher gehen konnten, dass
wir außer Gefahr waren, rutschten wir zum Hirsch hinunter. Tom fing
gleich an, ihn auszunehmen, während ich die mindestens hundert Kilo
(ohne Innereien!) festhalten musste, damit sie nicht weiter
rutschten. Wir mussten leider bald feststellen, dass es unmöglich
war, das ganze Tier mitzunehmen. Wir mussten den Abhang ja wieder
hinauf klettern und brauchten dafür eigentlich beide Hände. So
schnitt Tom die Keulen, den Kopf und die Rückenstücke ab und
verstaute es in seinem Pullover, denn auch einen Rucksack hatten wir
nicht dabei (Wer konnte denn Ahnen, dass wir an einem so blöden Ort
schießen würden). Es war schon fast dunkel geworden und unser Weg
verlief durch Büsche und unzählige gefällte und Bäume, die von
oben bis unten voller Äste waren und kreuz und quer lagen. Ich nahm
den Kopf, das Messer und das Gewehr und Tom schleppte sich mit dem
Fleisch ab.
Wir brauchten sage und schreibe über zwei Stunden, um den Weg zum Quad zu bewältigen und verfluchten vermutlich alles, auf dieser Welt.
Blut- und schweißgetränkt kamen wir
um elf in der Nacht an der Hütte wieder an und fielen fast sofort
ins Bett, nachdem wir noch durch den Wald gekrochen sind, um
herauszufinden, was die Wasserleitung blockierte, denn wir waren
beide sehr durstig und hatten kein Wasser.
Aber wir haben überlebt und es war
echt spannend! :D
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTupSbp1q5Ddex2sg0VauZCk4au8bDYTkq2BxQx0l9o-YeAoecE8_2Nqkdx9b3GaSb10Hf_Js1bg-lkGxxmj0Uo0bqF1UzfXzIphMNPq5V8fA_e2popdrhK2ekiZGF0wNIVMco1kZFKRU/s1600/DSC_0302.jpg)
Also arbeite ich jetzt noch ein wenig
hier und sattele Pferde und miste Ställe aus. Füttere sie und
wasche und striegele sie und alles, was es sonst noch so gibt.
Aber irgendwann geht es dann weiter in
den Süden :)
Habt eine schöne Zeit mit euren
Liebsten!
Eure Jo